Haben Sie als Künstler, Privatperson, Verantwortlicher für Marketing, Unternehmer schon Erfahrungen mit dem Thema Sponsoring gesammelt?
Nun ich habe es schon von allen Seiten erleben dürfen. In meinem Job im Vertrieb und Business Development wurde mir Sponsoringgesuche zu gesandt über die ich mit meinen Kollegen entscheiden sollte. Als Besucher von Ausstellungen und Konsument komme ich fast täglich mit Sponsoringkonzepten in Verbindung. Als Künstler habe ich es ebenfalls schon mehrmals probiert Sponsoren zu gewinnen. Da ich in den vergangenen Wochen immer wieder über die Finanzierung einer Gemeinschaftsausstellung nach gedacht habe, habe ich natürlich auch in meinen Erinnerungen zum Thema Sponsoring gekramt.
Für viele Menschen und Unternehmen ist das Thema Sponsoring auch heute noch negativ belegt. Etliche Künstler wollen nicht betteln gehen. Einige Unternehmen bezweifeln immer wieder den Sinn von Sponsoring.
Nun ich kann hier keinen bekehren 😉 – dafür gibt es genug Veröffentlichungen, Ausbildungsangebote u.a. sondern möchte ganz einfach meine persönlichen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Sponsoren bei unseren Ausstellungen vorstellen.
P.S.:
Ich gehe relativ frei mit diesen Informationen um, was so manches Mal zur Verwunderung führt. Aus meinen Erfahrungen kann ich nur sagen, dass mehr dazu gehört, als mit den Informationen hier auf einen Kunden oder Partner zu zugehen. Es gehört Begeisterung und Überzeugung, die richtige Ansprache, der richtige Zeitpunkt und und … dazu einen Sponsor zu gewinnen. Einen sehr guten Einblick über Möglichkeiten finden Sie auch auf dem Kulturmanagement Blog. Wichtig ist nicht, dass Sie eine mögliche Lösung kopieren, sondern Ihre Möglichkeiten finden und ausprobieren.
Sponsoring ist nicht gleich Sponsoring.
Vorher sollte man sich immer schlau machen nach welchen Kriterien ein Unternehmen ein Sponsoringvertrag eingeht.
Es fängt schon dabei an ob ein Unternehmen langfristig oder kurzfristig an einem Partner interessiert ist.
Die Liste der Kriterien ist schier unendlich.
Und wenn man sich durch alles durchgelesen hat steht man kurz vor der Entmutigung überhaupt einen Sponsoringantrag zu stellen……………………………………
@mama: ich muss gestehen, ich kenne solch langen Dokumente, in denen die Sponsoringstrategie festgeschrieben ist, eigentlich gar nicht. Meist erfahre ich aus dem persönlichen Gespräch, was für das Unternehmen wichtig ist und was nicht. Dabei kommt es aber oft zu Aha-Erlebnissen, denn häufig wissen Unternehmen gar nicht, was man damit alles machen kann. Allerdings ist hier dann jede Menge Überzeugungsarbeit zu leisten und das kostet dann ähnlich viel Zeit wie das Durchlesen eines Strategiepapiers.
@Frank: so wie Sponsoring häufig abläuft, kann es auch nicht erfolgreich sein. Kultureinrichtungen fällt meist nichts anderes ein als Angebote auf der Werbeschiene zu entwickeln. Ein kleines Theater mit 100 Sitzplätzen ist für ein großes Unternehmen aber nicht interessant, weil man hier so toll Werbung machen kann, sondern weil es vielleicht etwas hat, was das Unternehmen nicht hat und dringend brauchen würde: Emotionen, Werte, also Dinge, die heute immer wichtiger werden, die aber nur die wenigsten haben…