Ein Bericht über den Workshop
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„Kunst und Kommunikation im Social WEB“
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Am 09. Mai 2014 hatte ich die Aufgabe übernommen, in Zusammenarbeit mit der Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft den Workshop >>Kunst und Kommunikation im Social Web« in Erfurt zu gestalten. Ich hatte für die Ankündigung den provokanten Untertitel „Was ist Kunst wert, wenn Sie keiner kennt?“ gewählt. Es war ein spannender Tag, denn ich konnte mich nur auf mein Wissen und meine Erfahrungen verlassen, da ich weder die Teilnehmer des Workshops und noch von ihren Erwartungen und Wünsche wußte.
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Teilnehmer des Workshops „Kunst und Kommunikation im Social WEB“
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- Sebastian Weis, Fotografie
- Dirk Schütz, Kulturmanagement Network
- Yvonne Most, Fotografie
- Susanne Worschech, Keramik – Studio Keramos
- Gudrun Wiesmann, Fotografie
- Sibylle Reichel, Zeichnungen, Papierarbeiten, Installationen im Raum
- Ramona Scheiding, Standortmarketing und Bloggerin
- Dr. Monika Besser, Textilkunstatelier
- Helmut Besser, Pantomime und Clown
- Uwe Klos, Malerei, Fotografie, …
- Prof. Klaus Nerlich, Fachhochschule Erfurt, Zeichnungen und Fotografie
- Ann Friedel, Figurentheater – Silberfuchs
- Anne.tt Schneider, Textildesignerin
- Boris A. Knop, Leiter Online Redaktion der Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft
Für mich eine anspruchsvolle Gruppe – Menschen mit vielen Erfahrungen, Wissen und Fähigkeiten auf ihren konkreten Gebieten und andererseits gemeinsam mit mir Suchende, wenn es darum geht, ihr Angebot und Portfolio besser zu kommunizieren, besser zu vermarkten und besser von ihrer Kunst leben zu können.
Erwartungen an den Workshop „Kunst und Kommunikation im Social WEB“
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Erwartungen an den Workshop – Kunst und Kommunikation im Social WEB (c) Boris A. Knop Gibt es eine Alternative zu Facebook?
- Was und wie oft sollte man im Web kommunizieren?
- Kennenlernen von Vermarktungsstrategien
- Vermarktungsstrategien im WEB / Wissen / Erfahrungen zum Marketing
- Eine breitere Öffentlichkeit erreichen
- Wie sieht ein guter Medienmix aus? Welche Plattformen sollten genutzt werden?
- Mehr Kontakte / mehr Umsatz
- Mehr Interesse für Ausstellungen und Kurse
- Ich möchte die Vorteile und die Risiken von Social Web wissen?
- Kundengewinnung, Kundenpflege und Kooperationen
- Wie kann Kunst im WEB verkauft werden?
- Sich einen Namen machen
- Fremdwahrnehmungen kennenlernen /Feedback
Als Hemmnisse für die Arbeit im Social WEB wurden genannt:

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- seine Zeit effektiv nutzen
- Datenschutz
- Keine Lust noch mehr Zeit am PC zu sitzen
- Kein Interesse, mehr Persönliches preiszugeben.
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Alle Teilnehmer haben eine WEB Seite und versuchen damit, ihr Angebot zu transportieren. Die meisten nutzen Facebook und einige darüber hinaus Blogs, wenige YouTube, Google+ und Xing.
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Bevor wir zu den Inhalten und den Ergebnissen des Workshops, hier ein paar Schnappschüsse aus unserer Runde.
Sehr schnell ließen sich die Erwartungen der Teilnehmer auf folgende Kernfragen zusammenfassen:
Wie kann man als Künstler mit Hilfe des Social Web mehr Umsatz machen?
Wie kann man als Künstler mit Hilfe des Social Web mehr Menschen erreichen?
Wie kann man die Möglichkeiten in Social Web nutzen?
und dieses bei weniger Arbeit am PC 😉
Mein Versuch einer Antwort auf diese vielen Fragen war recht einfach. Ich konnte nur vorstellen, wie ich mit der Arbeit im Netz umgehe und welche Erfahrungen ich hierbei habe. Trotz der Vertretung in mehreren Galerien z.B. in der Hamburger Galerie Faszination Art und der Galerie Severina in Bad Doberan und weiteren Ausstellungen in öffentlichen Gebäuden verkaufen meine Frau und ich 70% unserer Bilder über das Internet. Dieses setzt aber eine konsequente Arbeit im WEB voraus. Das Social WEB ist Bestandteil der täglichen Arbeit und der Marketingkosten. Ganz allgemein gilt, dass bis zu 80% des Preises durch die Marketingkosten entstehen können. Für mich bedeutet Social WEB als Erstes Arbeit am Laptop, Smartphone, Tablet. Ich erstelle Artikel über meine tägliche Arbeit, meine Aquarelle, Ausstellungen, das Presseecho, meine Aquarellkurse, Besuche von Ausstellungen, die Zusammenarbeit mit anderen und und … Diesen Inhalt / Content verteile ich auf Facebook, Google+, Twitter, Pinterest, Xing, … Während ich die Artikel auf Twitter und Xing automatisch teile, stelle ich die Informationen auf Pinterest, Facebook und Google+ per Hand ein. So kann ich für die Netzwerke, die für mich in der Kommunikation und in Bezug auf die Suchmaschinen Optimierung am wichtigsten sind, die passenden Bilder, Texte und Hashtags auswählen. Ich verteile meine Informationen,
- um im Web gefunden zu werden,
- um mit Menschen im Web und der realen Welt zu kommunizieren,
- um die Marke „Frank Koebsch“ zu entwickeln,
- um über das Internet Bilder zu verkaufen.
Wenn man die Arbeit nicht alleine leisten will oder kann, dann muss man sich die passenden Partner suchen. Das Netzwerken und eine Ergänzung von Partnern egal ob von Kollegen, Galerien, Netzwerkern, Verlagen usw. können helfen, um gemeinsam Ziele zu erreichen. Man bringt seine Erfahrungen, Wissen und Kontakte ein und partizipiert von anderen. Beispiele sind z.B. die Projekte
- Blogparaden – um gemeinsam mit anderen Themen zu kommunizieren, die Reichweite seines Blogs zu erhöhen, andere Menschen auf sich aufmerksam zu machen.
- Jazz meets fine Art – eine Ausstellung von 10 bildenden Künstlern zum Thema Jazz in Greifswald
- Flughafen Berlin – Tegel, Good bye – TXL eine Hommage an den Flughafen im Herzen von Berlin
- mit der Schirmherrschaft durch den Stadtbezirk Renickendorf
- mit Presseveröffentlichungen in der Berliner Morgenpost, der Welt kompakt, der Zeitschrift altelier u.a.
- mit einer Veranstaltung mit Kindern im Rahmen Ausstellung
- Faszination Sternzeichen – Ein Buch- und Ausstellungsprojekt von vier bildenden Künstlern, einer Galerie, einem Verlag und der Hessepreisträgerin Annette Pehnt
- mit acht Ausstellungen in Bad Doberan, Berlin, in der Hamburger Galerie Faszination Art, der Hamburger Sternwarte, dem Atelierhaus Anscharpark in Kiel, in Rostock, in der Schweriner Sternwarte, dem Kunstverein in Stapelfeld,
- acht regionalen und überregionalen Presseartikeln
- Faszination Kraniche – eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Kranichschutz Bund, einer Galerie u.a.
- mit bisher drei Ausstellungen in Hamburg, Rostock und Bad Sülze
- mit bisher drei Presseartikel regional und überregional
- mit mehreren Veranstaltungen mit Kindern im Rahmen der Ausstellungen
- mit bisher 14 verkauften Kranich Aquarellen
Diese Projektebeispiele waren immer nur durch die Zusammenarbeit mit anderen und der konsequenten Begleitung im Social Web möglich. Zum Teil wurden erst im Social Web die Ideen geboren und die notwendigen Kontakte geknüpft, um die Projekte realisieren zu können. Was sich interessanter Weise zeigt ist, dass mit einer guten Präsentation im WEB die Presse viel eher begeistert werden kann, über Ausstellungen oder Künstler zu bestimmten Anlässen zu berichten. Die Ergänzung von guten Presseartikeln und eine Präsentation ist für jeden Kreativen ein riesiger Gewinn.
Ergebnisse des Workshops „Kunst und Kommunikation im Social WEB“
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Die Vorstellung der Beispiele war mit interessanten Diskussionen verbunden. Das Feedback und die Fragen der Teilnehmer gingen von – bis
- Ablehnung, der Orientierung an alternativen Wegen außerhalb des Mainstreams von Social Web, Pressearbeit und Marketing,
- dem sofortigen Recherchieren meiner Aussagen,
- Interessierten Nachfragen zu Details,
- der Verknüpfung von eigenen Erfahrungen und Angeboten, dem Entwickeln eigener Ideen.
Mehr Ergebnisse ließen sich aus meiner Sicht auch nicht erreichen, denn dazu waren die persönlichen Erfahrungen, das Wissen und die Orientierung der Teilnehmer zu verschieden. Ich habe meine Aufgabe und das Angebot darin gesehen, in der Diskussion für etwas mehr Transparenz und Wissenstransfer aus meiner Sicht zu sorgen und Ideen anzubieten. Die gute Einschätzung auf den Feedbackbögen bestätigte, dass hiermit auch die Erwartungen der Teilnehmer getroffen wurden.
Wie kann es nach dem Workshop „Kunst und Kommunikation im Social WEB“ weitergehen?
Die nächsten Schritte wären jetzt konkrete Ableitungen für die einzelnen Teilnehmer – basierend aus den eigenen Zielen, dem angebotenen Portfolio, dem Interesse möglicher Kunden, der Art der persönlichen Kommunikation, dem Wissen und Bereitschaft für die Investition an persönlicher Zeit in das WEB. Hieraus lässt sich dann für den einzelnen Kreativen eine Kommunikationsstrategie entwickeln und die nächsten Schritte festlegen. Es muss jeder für sich seinen authentischen Weg finden. Eine Aussage, dass jeder bloggen und bei Facebook und Google+ präsent sein muss, ist sicher nicht optimal. Es gibt auch auf Twitter sehr erfolgreiche Modelle der Kommunikation von Künstlern. Für andere Teilnehmer können Videos ein ideales Medium sein. Richtig ist aber, dass man durch die Arbeit, die Kommunikation und das Marketing im Social Web in Kombination mit einer WebSeite mehr Menschen, Interessenten und schließlich Kunden kennen lernen und man mehr Umsatz machen kann.
Die verwendeten Unterlagen aus dem Workshop sind unter folgendem Link zu finden.
Guten Morgen, Frank,
ein ausführlicher interessanter Bericht!
Es ist halt alles Arbeit, das darf man nicht vergessen.
Und unsere Zeit ist begrenzt, so dass wir wählen müssen, wofür wir sie einsetzen.
Einen schönen Tag von Susanne
Hallo Susanne, danke für Deine Zeilen und das Teilen des Berichtes auf Facebook. Ja die Zeit 😉 Ohne Marketing keine Verkäufe, keine vollen Kurse, keine Besucher …. Also müssen wir das Marketing alleine oder in Arbeitsteilung mit anderen machen. ich glaube an das Netzwerken und die Zusammenarbeit mit anderen. Hier kann jeder seine Stärken und sein Netzwerk einbringen. Wir haben doch schon gemeinsam tolle Dinge auf de Beine gestellt und für mich stehen in den nächsten Wochen, die nächsten Gemeinschaftsprojekte an. ich freue mich schon drauf. Beste Grüße von der sonnigen Ostsee – Frank
Hallo Frank, ja, gemeinsam sind wir stark……
ich habe die Anzahl meiner Projekte während des Studium reduziert. Da ich 4 Tage die Woche an der Uni bin, ist es schwerer mit anderen zusammenzuarbeiten. Aber ich favorisiere gute Zusammenarbeit immer noch vor Einzelarbeit. Und es gibt ja auch ein Leben nach meinem Bachelor (oder sogar Master). Ich habe viel Freude an das neuerliche Lernen und den Uni-Betrieb.
Einen schönen Tag wünscht dir Susanne
Hallo Susanne, danke für Deine Zeilen. Na klar muss man Schwerpunkte setzen. Es geht nicht alles gleichzeitig. Ich wünsche Dir viel Spaß an der Uni. Frank
Hallo Frank,
das ist ein ganz bemerkenswert toller Bericht. Vielen Dank dafür.
Schöne Grüße von Anna
Hallo Anna, danke für Dein feedback. Vielleicht hast Du ja Lust, dieses oder jenen Hinweis auszuprobieren. Beste Grüße – FRank
Hallo Frank,
herzlichen Dank noch einmal für die vielen guten Inputs! War ein toller Workshop und hat sicher viele Teilnehmerinnen wach gerüttelt!
Beste Grüße
Dirk
Hallo Dirk, danke für Deine Zeilen. Ich würde mich freuen, wenn dieser oder jener Hinweis vielleicht aufgegriffen wird. Beste Grüße – Frank
jupp, macht viel arbeit das ganze.
Hallo Andreas,
danke für Deinen Kommentar. Ja es macht Arbeit. Es ist halt Marketing. Aber es macht auch Spaß und wo wären wie heute ohne die Möglichkeiten des WEB? Beste Grüße von der sonnigen Ostsee nach Berlin – FRank