Hier ein Auszug aus dem Interview von Regine Rost mit mir im Aquarell Forum.
1) Kannst Du uns erzählen, wie Du zum Aquarell gekommen bist?
Ich male eigentlich schon immer, wenn auch mit Unterbrechungen und habe schon so ziemlich alles ausprobiert, bis auf das Thema Öl.
Was übrig geblieben ist, sind das Aquarell und das Pastell. Das Aquarell bietet die meisten Möglichkeiten die brauche, um ein Bild zu malen, egal ob in einem Atelier, zuhause, vor Ort oder in einem beliebigen Hotelzimmer.
Der Reiz am Aquarell ist seine Vielfalt in der Arbeit auf verschiedenen Papieren und Leinwand, egal ob Nass in Nass oder min Lasurtechnik. Der Vorteil ist, dass die Farben in kurzen Zeit trocknen und die Utensilien zusammen gepackt werden können und dann wird das Bild an anderer Stelle zu späterer Zeitpunkt fertig gestellt.
2) Bist Du schon mal an einen Punkt gekommen, wo Du das malen aufgeben wolltest?
Na klar immer wieder 😉 Hier eine der Geschichten:
https://frankkoebsch.wordpress.com/2009/08/09/wie-malt-man-baume
„Vor einigen Jahren waren wir gemeinsam mit Renate Pfrommer einer Berliner Malerin und einer Malgruppe auf dem Darss und in Ahrenshoop unterwegs. Es kam was kommen musste, bei mir lief gar nichts, absolut nichts klappte. Es war alles wunderbar organisiert. Vormittags skizzierten und fotografierten wir an verschiedenen Orten am weißen Strand, der „roten“ Steilküste, der Boddenseite, urige Weiden, Reed gedeckte Häuser, Motive im Hafen und und…. Je nach dem wie weit wir kamen, zogen wir uns spätestens mittags in die Atelierräume der Ahrenshooper Strandhalle zurück, um aus den Skizzen und Fotografie Bilder zu machen. Ich konnte nicht abspannen, kein Blatt gefiel mir und wanderte umgehend in den Papierkorb. Ob es daran lag, dass ich durch die Vielfalt der Motive und Möglichkeiten überfordert war, keine Ruhe fand, denn ich hatte wegen dem Job das Handy nicht zu hause lassen können oder … Ich wurde knurrig. Nun ja abends sind wir dann immer die paar Kilometer nach Hause gefahren. Am dritten Abend hat mich meine Frau zum Elternabend eines unserer Kinder geschickt. Sie konnte mein Knurren wohl nicht mehr ertragen. Da saß ich nun, in irgendeinem Klassenraum, es ging um die üblichen Dinge, nichts Interessantes. Wie in meiner Schulzeit fing ich an zu kritzeln, wenn es langweilig wurde. Auf Notizblättern 8 x 8 cm, ein Kuli in der Hand, die Frage im Kopf, wie kann ich morgen vernünftige Bilder malen. Nach dem dritten Blatt war es klar, ganz einfache geometrische Formen, Rechtecke, Dreiecke und es entstand eine Vorlage 8 x 8 für einen Windflüchter und eine Boddenlandschaft mit einer Zeese. Meine Frau und unser Kind fragte nach dem Elternabend, ich sagte – nichts Besonderes. Am nächsten Tag setze ich selbstsicher die Farben auf das Papier und es stand in kürzester Zeit folgendes Aquarell. Ich finde die Lösung klasse, den Himmel, das Meer, den Strand, die karge Vegetation, den Baum. Ich mag es heute immer noch, denn „so einfach“ kann man Motive umsetzen, wenn man weiß wie.

Für mich ist diese Vereinfachung und Abstraktion, oft eine gute Lösung ein Motiv zu erfassen, darzustellen oder mich dem ganzen zu nähern. So manches Mal wünsche ich mir heute, ich könnte mich wieder aufraffen, so zu malen, denn weniger ist manches Mal mehr.“
Nun es gibt viele solcher Geschichten. Wichtig ist es für mich, es nicht zu erzwingen. Sondern es neu zu probieren, zu tüpfeln, zu überlegen, welche Lösung es für das gewünschte Bild gibt oder einfach mal Pause machen und es dann evt. mit einem neuen Motiv zu probieren.