Die Auswahl von Aquarellfarben für ein Bild
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Nun ich hatte schon in der Vergangenheit meine Aquarellkästen gezeigt. Gezwungener Weise müsste ich meine Palette einschränken. Z.Z. arbeite ich mit einem Kasten 28 Aquarellfarben von Schmincke und Winsor Newton.
Als ich den Artikel „Fachkunde: Die Farben in der Aquarellmalerei – Teil 1“ in der Palette & Zeichenstift 5 / 2010 S. 22 ff. von Wolfgang Baxrainer las, musste ich über meine Farben nach denken. Wolfgang Baxrainer schreibt, dass eine zu große Vielfalt an Farben schädlich sein kann und empfiehlt mit 10 bis maximal 18 Farben zu arbeiten, wobei pro Bild nur 4 bis 6 Farben zu verwenden seien.
Nun bis vor einigen Monaten hatte ich so gar zwei Kästen mit ca. 40 Farben im Gebrauch. In Aquarell Forum wurde ich
gefragt: Wie ich mit so wenig Farben meine Bilder malen kann? Nun bei genauerer Betrachtung kann ich nur Wolfgang Baxrainer zustimmen, denn ich habe zwar 28 Farben im Kasten, nutze aber je nach Motiv, Bildstimmung und Umsetzung nur einen Bruchteil für ein Bild. Schauen wir uns noch mal das Aquarell an, welches ich als letztes veröffentlicht habe.
Nun ich habe wenn ich mich recht erinnere folgende sieben Farben eingesetzt: Dunkel Rot, Lasur Orange, Chinacridongold, Kadmium Gelb hell, Olivgrün gelblich, Perylengrün, Delft blau
Das Lasurorange habe ich zum Schluss dazu genommen, um obern und links die dunklen Flächen anzupassen. Auf den dunklen Flächen wäre das Chinacridongold keine Wirkung gehabt.
Wichtiger als die Anzahl der Farben ist aus meiner Sicht, die Lage der Farben auf dem Farbkreis und die Positionierung in Bezug der Tonwerte, um ein Bild zum Leuchten zu bringen. Hier kann eine Begrenzung der Farben helfen, muss aber nicht, denn durch häufiges Mischen können schmutzige nicht leuchtende Farbtöne entstehen. Die Leuchtkraft eines Aquarells kann ebenfalls leiden, wenn die Farben grundsätzlich deckend aufgetragen werden und nicht lasierend angeleckt werden. Ich bin was Wolfgang Baxrainer in den nächsten Artikeln hier zu schreiben wird.
Das Distel Aquarell „Vorsicht: stachlig“ hat sehr große Anteile im Bereich der Komplementärfarben Blau – Orange. Das Bild
entfaltet seine Wirkung durch die Kontraste, das Spiel der Lasuren und die Verläufe in diesem Farbbereichen. Wobei in vielen Bereichen des Aquarells der Farbauftrag trotz der Farbmischungen und übereinander liegenden Lasuren so gewählt wurde, dass das Licht durch die Farbschichten dringen kann und vom Papier reflektiert wird.
Mit wie viele Farben arbeiten Sie in Ihren Bildern?