Test von Aquarellpapier (Teil 2)
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Ich begonnen über einen Test von Aquarellpapieren zu schreiben, damit jeder Malschüler zu seinem Aquarellpapier finden kann. Ich habe hierfür vier Aquarellpapiere ausgesucht, auf denen das gleiche Motiv gemalt werden soll. Als Papiere stehen für diesen Test, das
- GERSTAECKER AQUARELL CLASSIC, 300 g / m 2
- Hahnemühle „Britannia“, 300 g / m 2 , Matt
- Hahnemühle „Cornwall“, 450 g / m 2, Rau
- Hahnemühle Leonardo – Echtbütten, 600 g/m², Rau
zur Verfügung.
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Vorgehen für den Test der Aquarellpapiere
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Auf den vier verschiedenen Papieren haben wir dann in gleicher Malweise, die Motive entwickelt.
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Im Schritt 1 ging es darum, den Hintergrund auf den Papieren zu gestalten. Wir haben hierzu einen hellgrünen Farbton gewählt und haben die Farbe satt aufgetragen. Bereits an dieser Stelle erleben alle schon eine Überraschung. Mit der gleichen Malweise werden auf allen vier Papieren ganz unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Für die meisten war interessant, dass für die Malerei auf den Büttenpapier Leonardo und der Oberflächenstruktur des Cornwall für den gleichen Farbton viel mehr Farbe gebracht wird, als für die geleimten Oberflächen den anderen beiden. Auf den Aquarellpapier Leonardo und Cornwall von Hahnemühle ließen sich für jeden am einfachsten einen gleichmäßigen Farbauftrag realisieren. Gut zu wissen, wenn man ein Aquarell mit einem gleichmäßig blauen Himmel realisieren will, denn hier können je nach Gestaltung des Bildes die Ausblühungen durch die wässrige Farbe störend sein.
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![Ergebnisse für das Anlegen des Hintergrunds (c) Frank Koebsch Ergebnisse für das Anlegen des Hintergrunds (c) Frank Koebsch](https://frankkoebsch.wordpress.com/wp-content/uploads/2012/03/ergebnisse-fc3bcr-das-anlegen-des-hintergrunds-c-frank-koebsch-k.jpg?w=700)
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In den nächsten Schritten haben wir die Blätter für die beiden Äpfel angelegt. Im Schritt 2 ging es darum auf einer kleinen Fläche mit blauer Farbe ein kleines Blatt auf den trockenen grünen Hintergrund anzulegen. Diese brachte auf allen vier Papieren ähnliche Ergebnisse. Anders sah es aus, als wir für den hinteren Apfel versuchten, im Bereich des Blattes die Farbe auszuwaschen. Das Auswaschen der Farbe war auf den geleimten Papieroberflächen des Gerstäcker Papiers und des Britannia von Hahnemühle am besten möglich, da die Farbe viel weniger in die Oberfläche des Papiers eindringt.
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Im dritten Schritt wurde auf den trocknen grünen Hintergrund eine weinrote Farbschicht aufgebracht, um z.B. einen Unterlage anzudeuten auf der die Äpfel liegen. Auch hier sehen auf den einzelnen Papieren die erreichbaren Ergebnisse unterschiedlich aus. Wie beim Auswaschen der Farbe lösen sich die Pigmente auf den geleimten Oberflächen des Gerstäcker Papiers und des Britannia von Hahnemühle schnell und es wird in eine Farbmischung zwischen den grünen und roten Pigmenten erreicht. Im Vergleich dazu werden die Pigmente auf dem Büttenpapier Leonardo fast gar nicht angelöst. Damit lässt ich der Auftrag von Lasuren in verschiedenen Tönen sehr gut steuern.
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In dem nächsten Schritt wird der linke Apfel mit einer wässrigen gelben Farbe gestaltet. Danach wird der gleiche Rotton mit dem der Untergrundangelegt wurde in das nasse Gelb eingebracht. Da bisher immer auf einem trockenen Untergrund gearbeitet wurde, werden hier zum ersten Mal die Unterschiede im Bereich der Nass in Nass Malerei zwischen den verschiedenen Papieren sichtbar. Wie schon aus der Erfahrungen bei Anlegen der Hintergründe ersichtlich, ergeben sich auf den geleimten Oberflächen des Gerstäcker Papiers und des Britannia interessante Verläufe, die sich kaum steuern lassen. In dem Foto mit dem Hahnemühle Cornwall Papier ist sehr gut erkennbar, dass sich hier die Verläufe gut steuern lassen.
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Wenn der erste Apfel getrocknet ist, wird mit dem oben gewählten Rotton der rechte Apfel angelegt und mit Blau der Schatten auf dem hinteren Apfel und der Unterlage angelegt. Der Gesamtvergleich im Test der Aquarellpapiere zeigt, dass sich auf allen der gewählten Papiere ansehnliche Aquarelle malen lassen, auch wenn die Ergebnisse durchaus unterschiedlich aussehen. Aber genau um diese Unterschiede geht es !!!!
Die Gegenüberstellung der einzelnen Bilder und ein Fazit für den Test der Aquarellpapiere veröffentliche ich in den nächsten Tagen. Schauen Sie also wieder einmal rein 😉
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P.S. Hier finden Sie die anderen Artikel der zum Aquarellpapier