Heute will ich über eine Ausstellung berichten, die keine Chance hat in meine Vita zu kommen. Es liegt weniger an der Diskussion, wie eine Vita zu schreiben ist, sondern daran wie ich die Bilder ausgesucht habe. Oft werden Bilder thematisch für eine Ausstellung zusammengestellt, zum Beispiel habe ich Ausstellungen mit Jazz Aquarellen, Sternzeichen, Kranichen oder Motiven aus Mecklenburg Vorpommern u.a. gemacht. Seit einigen Wochen hängen einige Aquarelle von mir bei Hünnicke Rostock und dieses Mal habe eine Ausstellung zusammengestellt, die als Auswahlkriterium den Maluntergrund hatte, ein Aquarell auf Leinwand und mehre Arbeiten auf verschiedenen Aquarellpapieren. Ich vertrete die Auffassung, dass bei Aquarellieren das Ergebnis sehr stark vom Malgrund abhängt. Malt man auf Papier, bestimmt aus meiner Sicht bis zu 60% die Papierauswahl, ob ein Bild gelingt oder nicht. Weitere 30% werden durch die Aquarellfarbe bestimmt und die letzten 10% von den Aquarellpinseln. Oder noch überspitzter
Improvisation (c) Aquarell zum Thema Jazz von FRank Koebsch
ein bunter Hühnerhof (c) Aquarell von Frank Koebsch
Herbst im Land der Alleen (c) Aquarell von FRank Koebsch
Das Dornenhaus im Winter (c) Aquarell aus Ahrenshoop von Frank Koebsch
Hochzeit in Weiß (c) ein Kranich Aquarell von Frank Koebsch
Desensibilisierung 1 (c) Löwenzahn Aquarell auf Leinwand von Frank Koebsch
Die Idee ist bei dieser „Ausstellung“ war es, eine Orientierung bei der Wahl des Aquarellpapiers und der Farben zu geben sowie auch die Möglichkeit für Aquarelle auf Leinwand vorzustellen. Immer wieder bekommt der Fachhandel und die Dozenten der Aquarellkurse Fragen zu der Eignung des Papiers. Ich empfehle meinen Malschülern immer einen Test der Aquarellpapiere, um herauszufinden, welche Aquarellpapier zu ihrer persönlichen Malweise am besten passen und wie unterschiedlich die Aquarellfarben auf den verschiedenen Papieren wirken. Der Vergleich der Aquarelle auf den unterschiedlichen Papieren führt immer wieder zu einem Staunen und so haben schon viele Menschen den Wert der vermeintlich teuren Aquarellpapiere schätzen gelernt. Ein unschlagbares Argument ist die Leuchtkraft der Farben auf den Büttenpapieren. Die verschiedenen Aquarellfarben verhalten sich dann auf den einzelnen Papieren unterschiedlich. Ich hoffe, dass ich den Kunden bei Hünicke so ein wenig bei der Entscheidung für ihre Materialien geben konnte. Ich werde in den nächsten Tagen weitere Aquarelle auf den verschiedenen Papieren und mit den verschiedenen Farben vorstellen. Nicht alles ist mit jedem Papier und jeder Farbe möglich. Darüber muss man sich im Klaren sein, sonst verliert man schnell die Lust an der Malerei, wenn sich die gewünschten Ergebnisse nicht einstellen wollen. Dabei liegt es vielleicht nur an Wahl des Papiers oder der Farbe.
Ergebnis der Malvorführung bei Kunst Offen (c) Frank Koebsch
Rote Farbe und Rotwein im Arbeitsprozess
Alt und Neu – meine Wassereimer (c) Frank Koebsch
Mein neuer Wassereimer (c) Frank Koebsch
Wassereimer vom Mijello (c) Frank Koebsch
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Natürlich ist es wichtig insbesondere bei hellen Farben und durchscheinenden Lasuren mit sauberem Wasser zu arbeiten. Aber sonst gibt es kleine besonderen Anforderungen. Wer mir schon mal beim Malen zu gesehen hat, wird gesehen haben, dass ich seit einigen Jahren einen kleinen blauen Butteleimer nutze. Ein Kinderspiel zeugt und unkaputtbar. Ich hänge den Eimer einfach an meine Staffelei und habe so Platz auf meinem Arbeitsplatz. Nun experimentiere ich in den letzten Wochen mit MISSION Gold Class Water Colours von Mijello. Hierbei bin ich auch der Webseite von Mijello auf einen Wassereimer gestoßen, der mich begeistert hat. Er hat mehrere unterteilte Kammern zum Ausstühlen der Pinsel, dann weitere Kammern um mit sauberen Wasser Farben zu mischen, die Farben auf dem Blatt zu verziehen oder mit dünnen Lasuren zu arbeiten. Auf dem Henkel lassen sich dann noch sehr gut die Pinsel ablegen, ohne dass sie weg rollen können. Ich kann den neuen Wassereimer nur allen Aquarellisten empfehlen, es macht Spaß damit zu malen.
Der Frühling ist voll im Gange. Die Sonne hat auch bei uns in den letzten Tagen ganze Arbeit geleistet. Trotz alledem werde ich heute und auch noch in den nächsten Tagen zwei Aquarelle mit Schnee zeigen ;-). Diese Aquarellbilder sind das Ergebnis meiner Beobachtungen zum Frühlingsanfang mit den Kranichen. Kalter Wind und Schneewolken hatten die Landschaft Norddeutschland in einen Wintertraum verwandelt. In dieser Zeit war ich im Schnee auf den Spuren der Kraniche. Es war schon eine ungewöhnliche Stimmung. Die Rückkehr der Kraniche wird als sicheres Zeichen für den Frühling gewertet. Doch dieses Mal waren die Kraniche zu früh, wenn der Winter hatte viele Vögel auf dem Weg nach Rügen und Skandinavien zu ihren Rastplätzen und Brutplätzen überrascht. Für die Vögel eine Herausforderung, die es mir aber ermöglichte die Kraniche im Schnee zu beobachten. Die Kraniche standen auf windgeschützten Maisfelder bei Sanitz und suchten Maiskolben und –körner vom vergangenen Herbst. Ich konnte in dieser Zeit fast täglich beobachten. Diese Eindrücke haben dazu geführt, dass ich in den vergangenen Tagen weitere Kraniche Aquarelle gemalt habe, denn Kraniche faszinieren mich halt immer wieder aus neue.
Eine weitere Neuerung war es, dass ich zum ersten Mal ein Bild mit den Aquarellfarben von Mijello gemalt habe. Ich hatte die Farben von MISSION Gold Class Water Colours und die zur Verfügung stehende Farbauswahl bereits vorgestellt. Ich mag es in meinen Aquarellen gerne mit kräftigen Kontrasten und nutze in der Regel nur 6 verschiedene Farbtöne für ein Bild. Kraniche auf einem verschneiten Feld, vor einem Winterwald schien mir das richtige Motiv, um die MIJELLO MISSION Gold Aquarellfarben auf Aquarellkarton Cornwall 450 g/m² von Hahnemühle auszuprobieren. Das Papier hat sehr gute Eigenschaften, um viele Farbnuancen zu erzielen. Die Herausforderung war es mit wenigen Farben ein wirkungsvolles Aquarell zu gestalten. Für mich ein gelungenes Experiment ;-). Ich werde in ähnlicher Weise auf gleichem Papier ein Aquarell mit meinen Schmicke Farben malen, um evt. Unterschiede herauszuarbeiten.
Wie gefällt Ihnen mein erstes Aquarell mit den Farben von MILELLO?
Ich male meine Aquarelle gerne mit kräftigen Farben und Kontrasten. Auch wenn ich unterschiedliche Motive, wie Kraniche, Blumen & Blüten, Jazz Bilder o.a. male, komme ich mit sechs bis sieben Farben pro Bild aus. Für mein Distel Aquarell „Vorsicht: stachlig“ habe ich sieben Farben von Schmincke und Winsor Newton eingesetzt. Für das MohnaquarellFarben des Sommersbin ich mit sechs Farben ausgekommen. Es macht Spaß, Aquarelle mit den passenden Farben in Szene zu setzen. Hierzu bedarf es nicht viele Farben, nur die passenden und ein Bild zum Leuchten zu bringen. Wichtig ist es die Eigenschaften der Farben zu kennen, wie sie fließen, auftrocknen, welche Farben lasierend eingesetzt werden können und welche eher deckend. Über die besten Aquarellfarben kann man trefflich streiten, es geht um Glaubensfragen und Testergebnisse. Seit ein paar Tagen probiere ich die
aus. Es war schon interessant die Farben aus den Tuben mal auf Papier zu bringen und die Palette der Aquarellfarben von Mijello zu sehen. Mein erster Eindruck war … sehr, sehr bunt und farbintensiv 😉 So würde ich meine Palette nicht wählen. Aber die Farbwahl hängt stark von persönlichen Vorlieben, Farbempfinden sowie die Motivwahl ab. Sehr gefallen haben wir die Verläufe der einzelnen Farben. Interessant ist auch das Mischverhalten der Farben. Hier einmal drei Beispiele von
Vandyke grün W537 und Permanent, gelbes Licht W522,
Preußisch Blau W544 und Permanent, gelbes Licht W522 sowie
Karmesin Rot W514 und Permanent, gelbes Licht W522.
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Bei den ersten Versuchen verschiedene Farben als Lasuren übereinander zu legen, hatte ich den Eindruck, dass die Farben auf dem Papier schnell anlösen und sich dann vermischen. Aber dieses kann auch vorrangig an dem Aquarellpapier liegen. Alle hier vorgestellten Proben habe ich auf Hahnemühle “Britannia”, 300 g / m 2 , Matt realisiert. Die Eigenschaften eines Aquarells hängen stark von der Wahl des Papiers ab.Als nächstes werde ich die Aquarellfarben von Mijello in einigen Aquarellbildern ausprobieren.
Ich bin auf das Ergebnis mit den MISSION Gold Class Water Colours gespannt.
Ich bin bei dem Aquarellpapier überzeugter Wiederholungstäter und so dass ich sage, Hahnemühle Papier ist Teil meiner Kunst. Bei den Aquarellfarben nutze ich zu 90% Schmincke. Abgerundet habe ich meine Auswahl mit einigen wenigen Farben von Windsor & Newton. Ich habe mir sogar Zeit genommen und habe mich direkt in der Entwicklung und der Fertigung in das Geheimnis der Farben von Schmicke einweihen lassen. Mit diesen Materialien sind in den vergangenen Jahren einige gute Aquarelle entstanden, die ich in so mancher Ausstellung zeigen durfte. Bei dem Einsatz der Materialien lassen sich viele Künstler von ihren Erfahrungen und ihrem Gefühl leiten. Die Frage nach der besten Aquarellfarbe wird von Glaubensfragen und Testergebnisse beeinflusst. Testergebnisse sollten reproduzierbar sein und ich kenne im deutschsprachigen Raum nur einen solchen offiziellen Test. Dieser wurde in der September Ausgabe von 2006 der Zeitschrift ART&GRAPHIC magazin veröffentlicht. Hier wurden Aquarellfarben von Kreul SOLO GOYA, St. Petersburg WHITE NIGHTS, Talens REMBRANDT AQUARELLFARBEN , Sennelier EXTRA_FINE WATERCOLOURS,Lukas AQUARELL 1862, Winsor & Newton ARTITISTS´ WATER COLOUR und Schmincke HORADAM AQUARELL getestet. Untersucht wurde Straining (Eigenschaft, dass sich die Farben wieder vom Papier lösen lassen), Deckfähigkeit / Transparenz, Homogenität der Pigmentgröße, Ergebnisse auf unterschiedlichen Papieren, Verlauf, Farbaufnahme, Lichtechtheit, Verpackung, Information für den Nutzer und die Vielfalt des Sortiments. Testsieger waren die Farben von Schmincke und Winsor & Newton. Nun drängt ein südkoreanischer Hersteller auf den deutschen Markt und seit ca. zwei Jahren wird über die
gesprochen und diskutiert. Ich habe diese Farben das erste Mal im Sommer 2012 gesehen. Patrick Hanke hatte mir die Farben von Mijello bei der Ausstellung unserer Sternzeichen in der Sternwarte Hamburg gezeigt. Zeitgleich testete Andreas Mattern diese Aquarellfarben und in diesem Jahr präsentierten Andreas Mattern und Jong-Sik Shin auf der Paperworld die Möglichkeiten dieser Farben. Seit ungefähr dieser Zeit hat Gerstäcker die MIJELLO MISSION Gold Aquarellfarben-Set im Angebot. Nun wurde ich gebeten, diese Farben zu testen. Hierfür wurde mir ein Aquarellfarben-Set mit 34 Farben in 15-ml-Tuben zur Verfügung gestellt. Die Beschreibung der Farben liest sich viel versprechend:
Das MIJELLO Mission Gold Aquarellfarben Set bietet Ihnen eine Zusammenstellung der besonders hochwertigen MIJELLO Mission Gold Aquarellfarben. Die MIJELLO Mission Gold Aquarellfarben sind leuchtende Aquarellfarben für ein kräftiges Aquarell. Die MIJELLO Mission Gold Aquarellfarben überzeugen jeden Künstler durch folgende Eigenschaften: hohe Qualität, sehr hohe Pigmentierung, äußerst gut kontrollierbarer Farbverlauf, intensive Leuchtkraft. …
Es hat seine Vorteile, wenn man weiß wie sich welche Farbe auf welchem Papier verhält, dieser ist die Voraussetzung, um reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Aber etwas Neues auszuprobieren, zu experimentieren hat ebenso seinen Reiz und ist die Voraussetzung, um neues zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Also werde ich in den nächsten Tagen über meine Erfahrungen mit den südkoreanischen Farben berichten.
Ich bin gespannt auf die Ergebnisse mit den MISSION Gold Class Water Colours 😉