Wie ermittelt sich der Preis eines Kunstwerkes? – Teil 4


Zahlt sich ein Kunststudium aus? Muss man Meisterschüler sein?

Ist Ihnen das auch schon mal passiert? Sie sind in einer Galerie unterwegs, mehrere Künstler stellen aus.  Sie schauen sich um, machen sich eine Meinung von den Bildern, einige gefallen Ihnen, zu anderen finden sie keinen Zugang und Sie interessieren sich für die Künstler. Statt die Lebensläufe zu lesen, fragen Sie…. Und nun geht es los. Das Personal oder der Galerist macht Sie auf Künstler A aufmerksam, favorisiert diesen, erklärt Künstler A war immerhin Meisterschüler bei Professor A*, deshalb die entsprechend angemessenen wenn auch hohen Preise. Über Künstler B verliert er noch ein paar Worte, denn er hat immerhin 12 Jahre Kunst in X-Stadt studiert.  Nun aber eigentlich haben Sie zwei Bilder vom Künstler C als Favorit im Auge…. Aber über Künstler C weiß in der Galerie niemand etwas zu sagen, denn er ist ja nur Autodidakt.

Zahlt sich ein Kunststudium aus?
Zahlt sich ein Kunststudium aus?

An dieser Stelle lächele ich immer und frage, ob der Galerist wüste, dass …. auch Autodidakten waren, denn Sie haben nie ein Kunststudium begonnen.  😉 Meist entgleisen die Gesichtszüge auf der anderen Seite, denn  eine Galerie kann auch jeder aufmachen mit und ohne Kunststudium. Aber man sollte es auf keinen Fall ohne Bildung machen. Was mich natürlich wieder zur Frage führt: Warum TAX SIM nur Ausstellungen in Galerien zu lässt?

Sie merken schon, mich beschäftigt die Frage, welchen Einfluss hat ein Kunststudium, wo möglich mit einem Abschluss als Meisterschüler auf die Preise.

Warum?

  • Einmal der obigen Geschichten wegen, zum anderen – Warum schaffen es viele ehemalige Kunststudenten nicht von der Kunst zu leben, wenn Sie schon einen Obolus bekommen.
  • Wann kann ein Autodidakt gleiche oder ähnliche Preise erzielen, wie ein Künstler mit Studium?
  • Nun vielleicht hätte ich mich aus heutiger Sicht auch viel lieber mit Kunst auseinander gesetzt als mit technologischen und technischen Themen.

Nun welche Möglichkeiten bietet hier TAX SIM? Nun ich habe wieder Fallbeispiele gegenüber gestellt.

  1. einen 50jährigen erfolgreichen freiberuflichen Künstlers (den wir schon aus dem Simulationsfall 1 kennen) mit Abschluss eines Kunststudiums, langen Ausstellungserfahrung und Mitglied in der Künstlersozialkasse -> Simulationsergebnis für das „gleiche“ Bild 1616
  2. einen ambitionierten Autodidakten, freiberuflichen Künstler, ohne Abschluss eines Kunststudiums, langen Ausstellungserfahrung und Mitglied in der Künstlersozialkasse -> Simulationsergebnis für das „gleiche“ Bild 1576 und
  3. einen ambitionierten Autodidakten, nicht freiberuflich, ohne Abschluss eines Kunststudiums, kein Mitglied in der Künstlersozialkasse, aber genauso mit den gleichen Ausstellungs- und Mediendaten -> Simulationsergebnis für das „gleiche“ Bild 1448

Das Ergebnis brachte einerseits überzeugende Ergebnisse. Die Grundkenntnisse und das Wissen aus dem Studium bleiben und können einen Vorteil darstellen, aber mit der Zeit kommt es nur darauf an, was man daraus macht und Jahr für Jahr holen die Künstler ohne Studium in der Bewertung auf, so wie es in jedem anderen Berufsbildern auch ist.

Was bleibt ist die Frage, wo durch sind die Unterschiede insbesondere im Vergleich zwischen Fall 2 und 3 zu erklären, wenn beide Künstler die „gleichen“ Bilder gemalt haben?

Ich hoffe, dass es nicht an der Mitgliedschaft an der Künstlersozialkasse liegt. Es ist sicher der Versuch mit der freiberuflichen Tätigkeit abzubilden, dass eine intensivere Beschäftigung mit der Kunst möglich ist. Nun aber in der Simulation werden hier Dinge unterstellt und vermischt. Ich möchte wie im Teil 1 der Diskussion auf die Künstler Günter Grass, Udo Lindenberg, Armin Müller Stahl… zurückkommen. Keiner wird im Sinne von TAX SIM diesen Künstlern die Freiberuflichkeit absprechen. Aber ob sich ihre Freiberuflichkeit komplett bei der Bewertung ihrer Bilder niederschlagen sollte?

Aber die Unterschiede in der Ergebnissen sind gering und an dieser Stelle bringt TAX SIM, als kleines minimalistisches Tool vernünftige Ergebnisse. Respekt. Vielleicht ist Programm in diesem auch für einige Galeristen empfehlenswert.

Hier geht es zum Teil 5 in der Reihe “Wie ermittelt sich der Preis eines Kunstwerkes?”

P.S. Dieses ist keine Argumentation geben ein Kunststudium, sondern eher ein Aufruf seine Zeit zu nutzen 😉

P.P.S. Nehmen Sie meine Ausführungen hier mit einem Augenzwingern ;-), wenn Sie wirklich wissen wollen, wie man Preise für Kunst macht, kann ich nur das Buch „Das kann ich auch! Gebrauchsanweisung für moderne Kunst“ empfehlen.

P.P.P.S. die obige Grafik habe ich mit Unterstützung von 123gif.de erstellt.

2 Gedanken zu “Wie ermittelt sich der Preis eines Kunstwerkes? – Teil 4

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