Farbspiel in den Wellen
In den Aquarellkursen und während der Malreisen ergibt sich aus der Begeisterung für den Ostseestand immer wieder der Wunsch, Aquarelle mit Wellen zu malen. Wenn ich mit Malschülern an der Ostsee unterwegs bin , versuchen wir zu erkunden, wie sich das Wasser bewegt, wie sich die Farben verändern, um die Frage zu beantworten: Wie malt man Wellen? Das Spiel der Ostseewellen lässt sich am besten dort beobachten, „Wo de Ostseewellen trecken an den Strand“. 😉 Beim Malen am Ostseestrand von Heiligendamm, am Strand von Thiessow, von Baabe und Kühlungsborn haben wir versucht, maritime Aquarelle mit Wellen zu malen. Meist hilft dann die Fragestellung zu teilen.
Wenn man sich Wasser in einem Glas anschaut, dann ist es in der Regel glasklar. Wenn man auf die Ostsee schaut, ist eine der Fragen:
Warum kann Wasser unterschiedliche Farben annehmen?
Bei dieser Fragestellung hilft nur ein wenig Theorie über die Farben im Meer. In den meisten Fällen ist die Wasserfarbe am Horizont dunkler als am Strand. Die Erklärung ist ganz einfach. Einmal spielt die Sonne für diesen Farbeffekt eine Rolle. In der Regel hat das tiefe Wasser unserer Meere eine blaue Farbe. Wasser absorbiert langwelliges Licht viel besser als kurzwelliges. Wer gerne taucht und schnorchelt, weiß, dass die roten Lichtanteile als erstes nach wenigen Metern geschluckt werden. Danach verschwinden die orangefarbenen, gelben und grünen Anteile. Das blaue Licht wird am wenigsten absorbiert, am stärksten reflektiert und zur Oberfläche zurückgeworfen. So erleben wir die Meere meist mit einer blauen Färbung. Wie blau, dass hängt von der Bewölkung und dem Sonnenstand ab. Wenn wir mittags im Sommer am Strand stehen, dann treffen hier die Sonnenstrahlen fast senkrecht ins Wasser, werden kaum reflektiert und leuchten das flache Wasser bis zum Grund aus. In großer Entfernung am Horizont treffen die Sonnenstrahlen in einem etwas flacherem Winkel auf das Wasser und werden durch die bewegte Oberfläche in alle Richtungen reflektiert. Ein geringerer Lichtanteil leuchtet das Wasser aus und nur die blauen Lichtanteile werden nicht verschluckt. Deshalb erleben wir das Wasser am Horizont in der Regel dunkel als am Strand. Dieser Fakt ist auch dafür verantwortlich, dass wir das Wasser in Äquatornähe bei senkrechter Sonneneinstrahlung eher azur und in Polnähe bei schrägem Lichteinfall eher in einem tiefen dunkelblau wahrnehmen. Ob sich das Blau des Meeres mehr ins grün oder grau verfärbt, hängt von der Bewölkung, Schwebeteilchen wie Plankton, Sedimenten u.a. ab. Das Grau entsteht ganz simpel durch die Reflektion der Wolken. In Ufernähe gelangt durch die Wellen mehr Sauerstoff in das Wasser und es wird Sediment vom Grund aufgewirbelt, was dann die Wasserfarbe noch einmal beeinflusst.
Beispiele für die verschiedenen Wasserfarben sind sehr gut in den Aquarellen „Hirschbrunft an der Ostsee“, „Seeschwalben“, „Wellenreiter“, „Gezeichnet von Meer und Wind“, „Fischerboot am Strand“, „Boot am Strand“, „Strandspaziergang Klein Zicker„, „Steilküste von Heiligendamm …“ , „Geschichtenerzähler“ u.a. zu sehen.









Wie entstehen Wellen?
Bei Kontinuierlichem Wind aus einer Richtung tritt am Strand noch ein ganz anderes Phänomen auf. Durch den Wind entsteht eine Vielzahl von Wellen, die eine nach der anderen über eine Breite von vielen Metern an den Strand getrieben werden. Sie sind keine Oberflächenerscheinung, sondern reichen bis in große Wassertiefen, manchmal sogar bis auf den Grund. Wellen transportieren im großen Tiefen im Wesentlichen kein Wasser, sondern nur Energie wie beim Kugelstoßpendel. Laufen die Wellen auf den Strand auf, wird die Wellen im unteren Bereich gebremst. Im oberen Bereich bewegt sich die Welle mit ihrer Geschwindigkeit weiter. Der obere Teil der Welle überholt den unteren, die Wellenfront wird steiler bis die Welle bricht.



Auch wenn die Wellen in Regel immer parallel zum Strand auflaufen, brechen die Wellen nicht auf der gesamten Länge auf einmal. Sie brechen dort, wo die Wellenfront so groß ist, dass die Oberflächenspannung, der Zusammenhalt des Wassers überwunden wird. Dieses kann an Sandbänken, Steinen oder Unebenheiten im Wasser sein. Dort wo die Welle bricht, verliert die Wellen an Höhe, da das Maximum an Oberflächenspannung überwunden wurde. Links und rechts neben dem „Becher“ haben die Wellen ihre maximale Höhe, ihren Scheitelpunkt und es entsteht eine Form eines Sattels.








Wie entstehen die Farben einer Welle?
Wenn die Welle steiler wird, ändert sich die Lage der Wellenfront zum Licht und die Welle unterscheidet sich farblich deutlich von dem Meer vor und nach der Welle. Wenn die Welle kurz vor dem Brechen ist, kann sich erste Gischt vom Wellenkamm lösen. Wenn die Welle bricht, dann ist die Wasserschicht im oberen Teil so dünn, dass das Licht durch die Welle scheint. Nach oben hin werden die Weller immer heller, da das Licht durch die Wellen scheint. Am Scheitelpunkt der Wellen sind sie manchmal fast durchsichtig, bevor das Wasser vor der Welle herunterstürzt. In diesem Moment entsteht ein kleiner Tunnel zwischen der Wellenfront und der fallenden Gischt. Im oberen Drittel der Wellen sind je nach Lichtstimmung gelbliche oder bernsteinfarben Töne zu finden. Die Gischt beim Lösen vom Wellenkamm beinhaltet oft weniger Luft als das Wasser, das vor der Welle wieder hoch gespritzt wird. Je weniger Luft in der Gischt enthalten ist, umso mehr schimmern hier grüne, blaue oder Grautönen. Um Wellen zu malen, muss man die Bewegung des Wassers eine Weile beobachten, um die geschilderten Charakteristika zu erkennen. Am einfachsten ist es, wenn man Fotos nutzt, um die Eigenschaften herauszuarbeiten. Das Interessante ist, dass jede Welle anders aussieht und von einem Moment auf den anderen Form und Farbe ändert.
Wie bewegt sich das Wasser in der Welle?
Wenn man sich Fotos und Videos von Wellen anschaut, scheint das Wasser die Wellenfront noch oben zu fließen. Dort wo die Welle bricht, fließt das Wasser wieder runter. Wichtig ist, das man versucht, diesen vermeintlichen Kreislauf um das Serverloch darzustellen. Hienzu kommt, dass manchmal die Brandung vor der Welle in das fache Wasser stürzt und die Gischt spritzt wieder in die Höhe. Will man die Wellen in ein maritimes Aquarell einfangen, dann muss die unterschiedlichen Farben des Wassers in der Ostsee, die Form der Welle mit dem Sattel und die Bewegung des Wassers in der Welle erfassen. Ich habe mehrmals Wellen als alleiniges Motiv für ein Aquarell gewählt. Die Aquarelle „Spiel der Ostseewellen“ und „Wo de Ostseewellen trecken an den Strand“ waren Motive für ein Bild im Rahmen der Malreise Faszination Rügen. Ein weiteres Bild in dieser Serie von Wellen Aquarellen ist das Bild „Farbspiel in den Wellen“.



Spannend ist, wie unterschiedliche die Wellen in den drei Aquarellen wirken. Neben der ganzen Physik kommt es bei Malen immer noch auf die Wirkung von Wasser, Papier und Farbe sowie die Fähigkeiten und Vorleieben des Malers an, um das gesehene darzustellen. Gemalt habe ich das Aquarell „Farbspiel in den Wellen“ mit meinen Aquarellfarben von Schmincke auf dem Aquarellpapier Britannia 300 g / m2 matt von Hahnemühle im Format 24 x 32 cm. Durch diese Kombination von Aquarellpapier und – farbe konnte ich die für das Bild notwendigen Verläufe und Kontraste erzeugen.
Wenn Ihnen mein neues Wellen Aquarell und die anderen Bilder von der Ostsee gefallen, dann habe ich noch zwei Tipps für Sie:
- Wenn Sie selbst einmal Aquarelle an der Ostsee malen möchten, dann begleiten Sie mich doch auf einer meiner Malreisen.
- Wenn Ihnen das Aquarell „Farbspiel in den Wellen“ gefällt, dann können Sie das Bild hier auf meinem Blog oder auf unserer Web-Seite kaufen. Wenn Sie statt des Originals lieber einen Druck erwerben wollen, weil Sie ein Bild mit anderen Maßen auf Leinwand, Alu Dibond, Acrylglas oder andere Materialien benötigen, dann erstellen wir gerne eine Reproduktion.




Aquarell „Farbspiel in den Wellen“ im Format 24 x 32 cm
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